Der Markt der Videospiele ist für 2026 bereits gut gefüllt, doch Rockstar Games wird mit nur einem Titel alles in den Schatten stellen. Grand Theft Auto VI.
Ich habe mich in den letzten Monaten mit GTA 6 beschäftigt, was mich überhaupt auf die Idee gebracht hat, nach Rockstar Games Aktien zu recherchieren. Dass Rockstar Games nur der Developer ist und darüber der Publisher Take-Two Interactive steht, war mir mehr oder weniger bewusst. Take-Two besitzt als Publisher aber noch einige andere Studios und somit Videospiele, welche mal mehr mal weniger gut performen könnten. Tatsächlich sind es insgesamt drei Publishing-Labels. Rockstar Games, 2K und Zynga. Während sich die ersten beiden auf Videospiele am PC oder der Konsole spezialisieren, bezieht sich Zynga auf Mobilegames. Hier bin ich nur wenig zuhause und kann somit wenig Erfahrung mitbringen, aber da es sich hierbei meist um GaaS (Games-as-a-Service) handelt, welche sich durch In-App Käufe, Werbung oder Lootboxen finanzieren, schätze ich Zynga aktuell nicht ein, dass es größere Verluste einfahren wird.
Videospiele am Computer hingegen verschlingen über Jahre hinweg Millionen, ohne genau zu wissen, was am Ende dabei rum kommt. Alleine deshalb schon sind sie grundlegend ein großes Risiko für Entwickler und Publisher. Wenn eine Veröffentlichung scheitert, sind nicht nur die Ausgaben der letzten Jahre weg, sondern auch die fehlenden Einnahmen für potenzielle weitere Videospiele, vom Image ganz abgesehen. Der letzte größere Kracher, welcher einen solchen Launch hingelegt hat, ist das AAAA-Game Skull and Bones (GameStar) von Ubisoft. Ich kann mich tatsächlich noch daran erinnern, wie Skull & Bones auf der E3 angekündigt wurde. Zu der Zeit, als ich noch aktiv meine Zeit mit Videospielen verbracht hatte, verfolgte ich die E3 mit einem Blatt Papier und Stift, um mir die wichtigsten Games zu merken. Darunter Skull & Bones. Das war im Jahr 2017 und sollte im Jahre 2018 erscheinen (GameStar). Es wurde also bereits über einen längeren Zeitraum entwickelt und hat somit gewisse Kosten verursacht. Dann kam es von der einen Verschiebung zur nächsten, bis es im Februar 2024, also 7 Jahre nach der Ankündigung und 6 Jahre nach dem geplanten Launch, tatsächlich für einen Vollpreistitel in Höhe von 70 Dollar (80 Euro in Europa) die Regale füllte. Blöderweise blieb es auch dabei. Die Regale füllten sich und leerten sich nicht. Das lag wohl an einem sehr schlechten technischen Zustand mit nur mittelmäßigen Seeschlachten, welche das Herzstück des Videospiels sein sollten, und einer trockenen Geschichte, welche keinen großen Anreiz zum weiteren Spielen gegeben hat. Zwar gab es auch positive Meldungen und Wertungen, aber die Community war nicht begeistert. Die zu dem Zeitpunkt sowieso schon angeschlagene Aktie wurde noch einmal belastet.
Um ein weiteres Beispiel von desaströsem Videospielen zu nennen kommt mir direkt “The Lord of the Rings: Gollum” in den Sinn. Dieses war zum Launch im Jahre 2023 in einem solch schlechten Zustand und in all seiner Fassung einfach unausgereift, dass der Publisher Daedalic die Reißleine ziehen musste und die komplette Entwicklungsabteilung einstampfte. Davor wurden bereits Videospiele veröffentlicht, welche nicht an die Erwartungen anknüpfen konnten, doch Gollum war noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Da konnte selbst die (teure) Lizenz nichts retten. Eher im Gegenteil. Wen das Thema genauer interessiert: Game Two hatte hierzu eine 40 minütige Dokumentation “Warum Gollum scheitern MUSSTE” gedreht und mit beteiligten Personen gesprochen. Sehr empfehlenswert: YouTube
Nun geht es bei einer Investition meiner Meinung nach aber nicht nur darum die Vergangenheit zu begutachten sondern im gleichen Maße auch die Zukunft. Take-Two Interactive hat ein großes Repertoire an erfolgreichen Videospiele, wie die GTA Reihe, Red Dead Redemption, MAFIA, Civilization und noch einige mehr im Portfolio. Diese dürften, abgesehen vom Online-Modus von GTA V, per se keinen großen Gewinn mehr abwerfen, da die Videospiele bereits seit Jahren veröffentlicht sind, aber es kann jederzeit sein, dass dann doch noch verschollene Perlen wie Max Payne oder BULLY zurück ins Leben gerufen werden und ein Remake oder eine Fortsetzung angekündigt werden.
Wie diese dann bei Release performen und wie hoch das Interesse der Spielerinnen und Spieler ist, wird sich wie beim Beispiel Skull & Bones zeigen lassen. Bei einem Videospiel habe ich persönlich jedoch ein gutes Gefühl. Grand Theft Auto V hatte seit seinem Release am 17. September 2013 ca. 215.000.000 Einheiten verkauft (Statista) und ist damit das zweiterfolgreichste Videospiel nach Minecraft. Der Hype um GTA 5, welches mir damals überraschenderweise einen Tag vor Release bereits von Amazon geliefert wurde, war damals bereits enorm, auch wenn es hier auf die Bubble ankommt, in welcher man sich befindet.
Der lang ersehnte Nachfolger mit dem Namen Grand Theft Auto VI wurde bereits 2x verschoben. Im Mai 2025 von Herbst 2025 auf Mai 2026 und im November 2025 von Mai 2026 auf November 2026. Das heißt, die Aktionäre mussten durch die Verschiebung in 2026 bereits vertröstet werden. Die nun letzte Verschiebung wird jedoch nicht die hohen Ausmaße haben wie die erste, schließlich befindet man sich nun noch im selben Geschäftsjahr. Eine nochmalige Verschiebung in das Jahr 2027 wäre natürlich auch möglich, aber aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich, da man diese Aktionäre nicht noch einmal warten lassen möchte. Aber sag niemals nie.
Was mich für mein erstes Invest noch sicherer wirken lässt, ist, dass Videospiele seit 2013 noch viel mehr Aufmerksamkeit erhalten haben, als sie es damals hatten. Besonders in den letzten Jahren, seit Twitch und YouTube zum Hauptbestandteil von Jugendlichen und heranwachsenden geworden sind, ist das Interesse immer größer geworden, sich die Zeit mit Videospielen zu verbringen. Zum Release von GTA 5 dürften die Millennials die größten Abnehmer von GTA 5 gewesen sein. Erst durch den Onlinemodus, welcher seit Tag 1 immer wieder konstante Updates und umfangreiche Features mit einbrachte, fühlten sich die neuen Jahrgänge Gen-Z und Alpha konstant abgeholt. Zum nun anstehenden Release der Fortsetzung gesellen sich neben Millennials, welche einige Gamer aufweisen, zusätzlich zwei volle Generationen Videospiel-Liebhaber. Das erweitert nicht nur den Käuferradius zum Release enorm, sondern sichert auch darüber hinaus einen sehr hohen Cashflow, da der Onlinemodus noch einmal mehr ausgebaut wird. Zu 2013 hatte man sich einen solchen Erfolg des Mehrspielermodus nicht erträumen können, für GTA VI ist dieser aber vollständig mit einkalkuliert.
Egal wie sicher man sich ist, am Markt herrscht immer Risiko. Heute kann sich alles wie geplant verlaufen und auch morgen könnte jederzeit der Kurs wachsen. Aber nur einen Tag später kann es wieder genau so krachend scheitern und man verprasst seine gesamte Anlage. Und sei es drum, selbst wenn der Release doch noch ins nächste Fiscal Year verschoben wird: Ich muss ja nicht verkaufen.
| Aktie | Anzahl | Ø Kaufkurs | Aktueller Kurs | Wert | +/- € | +/- % |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Take-Two Interactive | 1 | 212,00 € | 212,55 € | 212,55 € | +0,55 € | +0,26% |
| Gesamt | 212,55 € | +0,55 € | +0,26% |
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